Hinweise zur Kulturgeschichte der Jungsteinzeit
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 steinzeitliche Tonfiguren von Wild- und Haustieren, aus rumänischen Museumssammlungen |
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Die Epoche der Jungsteinzeit dauert in Südosteuropa ungefähr von 6200 bis 3500 vor Christus. Die im Nahen Osten und in Anatolien entwickelten neueren Kulturformen mit den Hauptelementen Landwirtschaft, Anlage von festen Dorfsiedlungen und Keramikproduktion breiteten sich im Donauraum und in Griechenland und den westlich davon gelegenen Mittelmeerländern aus. Im Gebiet von Rumänien sind - wie in den Nachbarländern Bulgarien, Serbien, Ungarn, Moldawien und Ukraine - viele neolithische Fundstellen untersucht worden. Die Siedlungen der ersten Bauern lagen oft auf flachen Anhöhen oder bildeten im Verlauf der Zeit mit vielen über einander abgelagerten Kulturschichten hohe künstliche Hügel, bestehend aus bis zu 12 Meter mächtigen Schichtpaketen. In der jungsteinzeitlichen Lebensweise spielte neben der Landwirtschaft auch die Jagd weiterhin eine Rolle bei der Nahrungsbeschaffung. In feuchten Gebieten, etwa am Unterlauf der Donau oder auch an den Küsten des Schwarzen Meeres, bildete die Fischerei eine wesentliche Lebensgrundlage. Am Ende der Jungsteinzeit begannen einzelne Volksgruppen in Gebirgsregionen mit der Verarbeitung des vorgefundenen Kupfererzes. Wegen der frühen Produktion von Kupfergerät - Werkzeug, Schmuck, Waffen - wird diese Periode Kupfersteinzeit genannt. Sie steht am Übergang zur Bronzezeit.
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